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Waisenhaus
Der Entwurf für den Bau des neuen Waisen- und Armenhauses wurde 1885 ausgearbeitet. Die Architekten H. Gausse und M. Hinträger entwarfen ein modernes Gebäude mit Elementen im Geiste der italienischen Renaissance.
Der Zwittauer Baumeister Johann Bier führte den ganzen Bau im Laufe eines Jahres durch und das Waisenhaus wurde im Sommer 1886 fertig gestellt. Die Finanzkosten in Höhe von nahezu 100 Tausend Gulden trug der Mäzen der Stadt V. O. Ottendorfer. Am 28. August 1886 wurde die Anstalt, deren Betrieb die Ordensschwestern des Heiligen Vinzenz gewährleisteten, unter Beteiligung von Ottendorfer feierlich eröffnet. Die Straße, wo dieses Gebäude errichtet wurde, benannte man nach Ottendorfer und vor dem Gebäude wurde die Büste des Mäzen aus dem Kunstatelier des Wiener Künstlers Josef Bayer enthüllt. Das Schicksal der Büste ist unbekannt, 1956 wurde an ihrer Stelle das Relief von Julius Fučík enthüllt, ein Werk von Josef Kadlec aus Zwittau. Heute hat in dem Gebäude die Grundsschule ihren Sitz.