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St.-Ägidius-Kirche

Die Kirche wurde von Prämonstratensern aus Leitomischl in der Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet und sie war ein Trost für die Wanderer und Händler reisend auf alten Wegen im Geiste der Legende des Heiligen Ägidius.


Es handelte sich um einen Bau des basilikären Typs mit einem höheren, selbstständig beleuchteten Schiff und zwei niederen Schiffen. Sie wurden durch ein halbrundes Presbyterium geschlossen. Ursprünglich wurde sie aus billigem Material, wahrscheinlich aus Tonmergel und Holz aufgebaut. Dank ihrer Lage auf einer erhöhten Stelle am linken Ufer des Flusses Zwittawa erfüllte sie auch die Verteidigungsfunktion.
Der Umbau im Frühbarockstil aus den Jahren 1679 - 1689 gliederte die ursprüngliche romanische Basilika in die neue Komposition der Kirche ein. Als Bestandteile der Kirche blieben auch die seitliche Totenkapelle und St.-Nikolaus-Kapelle, die zum Jahr 1644 erwähnt sind und eine kompakte Frühbarockeinheit bilden. Die komplexe Renovierung endete 1689, als die Kirche feierlich geweiht wurde. Das Hauptschiff wurde erhöht und gewölbt, 1726 wurden die Sakristei und das Oratorium angebaut und 1738 wurde die Kirche ausgepflastert. Über die Kapellen wurden Emporen aufgebaut, zu denen seitliche und gedeckte Mausertreppen führen. An der westlichen Stirnseite befindet sich ein prismatischer Turm, der mit der Kirche durch den Anbau der Eingangshalle verbunden wurde. Die Turmkuppel der Kirche ist ein Werk vom Zimmermann J. Krumwald von 1732. Das Dach des Turmes sowie der Kirche wurde mit Schindeln gedeckt und erst nach Renovierungen im 18. Jahrhundert wurde die Schindel durch Schieferstein ersetzt.
Die Innenräume der Kirche wurden im Frühbarockstil aus dem 17. und 18. Jahrhundert eingerichtet. Dominant ist der zentrale Portalaltar von 1684, dessen Bild des Heiligen Ägidius vor dem Jagdgefolge ein Werk von Ludwig Geissler von 1737 ist und vom Zwittauer Maler Johann Dittmann 1843 renoviert wurde. Im Altaransatz ist das am Ende des 19. Jahrhunderts datierte Bild der Heiligen Maria gehängt und an den Seiten befinden sich zwei Statuen der Heiligen Petrus und Paulus, oberhalb des Altars ist dann der Erzengel Michael zwischen Engeln. Im Presbyterium findet man den Altar der Allerheiligsten Dreifaltigkeit von 1746 vom Zwittauer Künstler: Bildhauer J. Jahl und Staffierer J. Leikert. Die nördliche Kapelle der schmerzensreichen Jungfrau Maria, genannt auch Allerseelen- oder Totenkapelle, ist mit Stuckarbeiten (Motiv des Totenkopfes mit gekreuzten Knochen) von Baltazar Fontana aus Brünn verziert. Am Mauernaltar befindet sich das Bild mit Seelen ins Fegefeuer anbetend die Eucharistie aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

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