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Stadtrundfűhrung
Geschichte des Wäschens
Oskar Schindler
Domů




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Altes Rathaus

Die Schöffen und der Stadtrat trafen sich ursprünglich in den Häusern von Bürgermeistern oder Oberbürgermeistern. Die wachsende Agenda der Stadtverwaltung und die Bemühung um möglichst große Unabhängigkeit führten den Stadtrat zum Beschluss, ein Haus am Stadtplatz zu kaufen.


1538 wurde die Transaktion abgewickelt und der Verkäufer Michl Dittrich erhielt 115 Schock Meißner Groschen. Der erste Umbau erfolgte nach einem Brand der Stadt im Jahre 1590, und eine grundsätzliche Umgestaltung nach dem größten Brand 1781. Schon auf dem ältesten Bild von 1742 ist das Rathausgebäude mit einem Barockturm versehen. Ein umfassender Umbau des ganzen Gebäudes folgte 1849, als der achtseitige Turm rekonstruiert wurde und die Innenräume klassizistisch umgebaut wurden. Aus dieser Zeit stammt auch das Stadtwappen auf der vorderen Hausfassade. Das Haus selbst ist von Legenden umwoben – der Stern und Halbmond an der Beendigung der Turmkuppel stammen vielleicht aus dem 17. Jahrhundert als eine Erinnerung an den Einfall der Türken in Mähren.
Im Rathaus waren ursprünglich das Richteramt und später die Gerichtssäle. In der Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelte hier für eine Zeit die Stadtsparkasse und im Erdgeschoss des Gebäudes die Gendarmerie mit dem Arrest. Die Stadtverwaltung wog am Ende des 19. Jahrhunderts ab, ein ganz neues Rathaus aufzubauen, diese Bemühungen bleiben jedoch ohne Erfolg. Erst 1933 tauchte eine neue Möglichkeit auf, die Stadtbehörde in die Langers Villa umzuziehen, und das alte Rathaus sollte zur Abwicklung der kleinen Verwaltungsagenda dienen. Man nahm sogar auch die Möglichkeit in Betracht, hier das Stadtmuseum zu errichten. Während des Zweiten Weltkriegs und nach seinem Ende wurde im Gebäude ein Lager des eingezogenen Vermögens errichtet, im Gebäude wurden dann die Amtsbüros der SNB (sozialistische staatliche Polizei) untergebracht. Heute dient das Objekt kommerziellen Zwecken.

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