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Stadtrundfűhrung
Geschichte des Wäschens
Oskar Schindler
Domů

Geschichte des Waschens

 Sobald man aufhörte, sich das Fell zu kleiden, und begann, gewebte Kleidung zu tragen, entstand auch der Waschbedarf. Mit der Weiterentwicklung fühlte man immer mehr das Bedürfnis, sich selbst und die Kleidung sauber zu halten. Anfänglich verwendete man für das Waschen nur das reine Wasser, in dem die Wäsche abgeweicht, um die Steine abgeschlagen und geschweift wurden. Mit der Zeit merkte man, dass die Zugabe von bestimmten Stoffen beim Abweichen die Schmutzbeseitigung beschleunigt und vereinfacht. Im Alten Ägypten war das Symbol für Waschen eine Hieroglyphe bestehend aus zwei Füßen im Wasser, d.h., dass damals die Wäsche hauptsächlich durch Treten im Wasser gewaschen wurde. Berühmt wurden beispielweise die Wäschereien im alten Rom, in denen die Walkmühlmeister die Wäsche in großen Bottichen getreten haben, die mit Bleicherde, Lauge und Harn gefüllt waren. Der Walkmühlmeister trat und stampfte im Bottich, schließlich wrang er die Wäsche aus und schweifte es im reinen Wasser ab. Erst später begann man verschiedene Schlegel und Waschbretter zu verwenden. Die Wäsche wurde vor dem Waschen im Wasser abgeweicht, in das man ein Gemisch von tierischem Fett und Holzasche zugab. Die Erfindung der Seife war ein großer Sprung vorwärts, obwohl es sich nicht um Seife handelte, wie man sie heute kennt. Für eine lange Zeit wurde die Seife als kosmetisches Mittel verwendet. Den größten Sprung brachte jedoch die Erfindung der Walke, die ursprünglich „Waschplatte“ genannt wurde. Die Walken wurden in verschiedenen Zeiten aus verschiedenen Materialien hergestellt - aus Holz, gebranntem Ton, Stein bis zum Blech, Glas und Kunststoff. Wann die Walke entstanden ist und seit wann sie verwendet wurde, weiß man nicht, aber bei uns in Tschechien wurden die Walken bis zu den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts verwendet, als sie durch Waschmaschinen verdrängt wurden. Die ersten Experimente, die Arbeit beim Wäschewaschen zu vereinfachen und zu beschleunigen, begannen schon in der Hälfte des 18. Jahrhunderts in England, wo Stender die erste Waschmaschine konstruierte, und nach ihm der Amerikaner Hamilton Smith die Trommelwaschmaschine entwarf, in der die Mischflügeln mit der Wäsche bewegten. 1790 konstruierte der Engländer Beetham eine Waschmaschine, die nur mit dem Wasserstrom wusch. Diese Experimente fanden keine praktische Nutzung. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, mit der Entwicklung der industriellen Revolution, begann man Waschmaschinen herzustellen, die anfänglich in Wäschereien, Spitälern und später auch in Haushalten eingesetzt werden konnten. Anfänglich handelte es sich um einfache halbzylinderförmige Waschbehälter auf Füßen. Ihr Boden wurde mit einem Rost aus Holzleisten ausgekleidet und gegen ihn wurde mit einer weiteren halbzylinderförmigen Walke geschwungen. Zwischen diesen zwei Walken wurde die Wäsche so lange gerieben, bis sie ausgewaschen war. So gewaschene Wäsche wurde mechanisch sehr beansprucht, was ihre Beschädigung zur Folge hatte, insbesondere bei der Feinwäsche. Deshalb hat man die Form und den Sitz der Reibflächen schrittweise geändert. Die Flächen wurden durch das Wasser selbst oder verschiedene Mechanismen angehoben, um die große Abnutzung der Wäsche zu vermeiden. Man erfand bald, dass es genügt, wenn die Wäsche im Wasser nur wirbelt, was mit der Entwicklung und Erreichbarkeit der wertvolleren Seife zusammenhängte. Aufgrund dessen wurden weitere Waschmaschinenmodelle entwickelt, bei denen die Bewegung durch verschiedene Arten von Wäscher, Flügeln oder Stiften entstand, die durch Kurbel, Hebel oder Rad entweder direkt oder über verschiedene Getriebe angetrieben wurden. Fast alle Waschmaschinen wurden aus Holz unter Verwendung von Metallteilen für Bande, Haltestück und Getriebe hergestellt. Daraus ergibt sich, dass die üblichsten Maschinen in häuslichen Tischlerwerkstätten direkt auf Bestellung gefertigt werden konnten. Erst später entstanden Werkstätten und Fabriken, die beispielweise Fässer und dabei auch Waschmaschinen fertigten, denn ihre Fertigung wurde zum großen Teil ähnlich. Die Durchdringung der Waschmaschinen in das Unterbewusstsein der breiteren Öffentlichkeit und das erhöhte Interesse für die immer komplizierteren, und dadurch auch meistens vollkommeneren Maschinen erzwangen sich die Entstehung spezialisierter Firmen, die sich ausschließlich mit Waschtechnik beschäftigten und die diese Waschtechnik ins Handelsnetz lieferten. Zum Beispiel kann man hier die Firma Hobza a spol. aus Mährisch Weißkirchen erwähnen, die ihre Waschmaschine IDEAL bereits um 1904 hergestellt hat, die sie nicht nur in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, sondern auch in Russland, Rumänien und sogar auch nach fernen Ägypten verkaufte.
Für die Beseitigung des Schmutzes aus der ausgewaschenen Wäsche wurden sowohl Wringmaschinen auf Rollen- oder Pressenbasis verwendet, die das manuelle aufreibende Wringen ersetzten, als auch bestimmte Verbesserung, die im sogenannten Wringhaken bestand. Der nächste und offensichtlich der größte Sprung ist – wie auch in meisten technischen Bereichen – die Einleitung des elektrischen Stroms und der Einsatz in kleinen Motoren, die Nikola Tesla 1894 patentierte. Sie ermöglichten einen einfachen Antrieb verschiedener Maschinen und erschienen selbstverständlich bald auch in den Waschmaschinen. Die erste wurde wahrscheinlich schon um 1906 vom Amerikaner Alva Fischer gefertigt. Anfänglich wurden die kleinen Motoren in die bestehenden Waschmaschinenmodelle eingebaut, man wandelte nur das manuelle Getriebe in ein motorisches um – entweder direkt oder mit Riemen oder Zahnrädern. Man entwickelte stufenweise ganz andere Modelle und der Übergang auf die Waschmaschinenfertigung aus Metall war ein weiterer wichtiger Schritt, denn dadurch wurden ganz andere Formen der Waschmaschinen ermöglicht und infolgedessen auch eine andere Waschtechnik - sog. Waschen mit Wirbelstrom. Nun tauchten Maschinen auf, die in ihrem Fassbehälter aus Metall am Boden mit einem Wäscher (d.h. Rippenkörper verschiedener Formen), der sich im Winkel von 90° bis zu 120° hin und her bewegte, ausgerüstet waren. Die Vakuumwaschmaschinen stellten eine weitere Waschtechnik dar, bei der das Waschen durch vertikale Bewegung von einer oder mehreren Glocken erzielt wurde. Interessant, dass solcher Waschmaschinentyp in Tschechien nur sehr sporadisch auftauchte, während er in den USA [www.oldwash.com] sehr verbreitet war. Die Bestrebungen nach größter Arbeits- und Zeitersparnis führten die Konstrukteure zur Idee, das Wasser direkt im Körper der Waschmaschine zu erwärmen. Anfänglich wurde unterhalb der Waschmaschinen wie im Ofen geheizt, aber schrittweise kam der elektrischen Strom auch hier zum Zug. Ganz fortlaufend fing man an, statt der Wringmaschine eine Schleudermaschine einzusetzen, die meistens mit der Waschmaschine in einer Einheit zusammengesetzt wurde. Der Schleuderantrieb wurde entweder als ein selbstständiger Motor, oder durch ein geeignetes Getriebe vom eigenen Motor der Waschmaschine realisiert. Die Waschmaschinen hatten eine sehr robuste Konstruktion, weil der Schleuder im Körper der Waschmaschine anfänglich fest fixiert wurde. Erst die Trommelbefestigung in Gummipuffern, welche die starken Vibrationen infolge ungleichmäßiger Verteilung der Wäsche in der Trommel aufnahmen, ermöglichte die Herstellung leichter kombinierter Waschmaschinen aus Blech mit Schleuder. Das Waschen in solchen Waschmaschinen, die mit einer Schraube an der Seite oder mit einer Schnecke am Boden der Waschmaschine ausgerüstet wurden, war schon sehr einfach, es verlangte jedoch immer noch sehr viel Zeit. Die Wäsche musste gewaschen, geschleudert, abgeschweift und wieder geschleudert werden, und zwar immer unter ständiger Anwesenheit einer Person. Die Entwicklung war jedoch auf vollständige Beseitigung des Zeitverlustes beim Waschen gerichtet und es wurde durch den Waschautomat [pr_20] erreicht, in dem alle Waschschritte in eine Trommel unter Steuerung durch einstellbaren Programmierer verbunden wurden.
Die neuesten Waschmaschinenmodelle können die Wäsche auch trocknen, so dass man nach der Beendigung des Waschens nur zu bügeln braucht. Die Entwicklung des Waschens war immer verbunden mit der Reife der Gesellschaft und den technischen Möglichkeiten jedes Volkes. Beispielweise nach dem Zweiten Weltkrieg, wenn in den USA die Waschautomaten ganz üblich wurden, wurden bei uns immer noch die manuellen Waschmaschinen Triumf aus Holz hergestellt, was jedoch daraus folgte, dass bei uns immer noch etliche Ortschaften keinen Strom hatten. Aber in diesem Bereich menschlicher Tätigkeit gelang es uns die Welt sehr schnell nachzuholen, denn die ersten Waschautomaten erblickten das Licht der Welt 1957 im Werk Romo in Fulnek. Die Bedeutung der Waschmaschine für den Haushalt zeigt wohl am besten die Tatsache, dass in die nichtelektrifizierten Gebiete in den USA und Kanada Waschmaschinen geliefert wurden, die sogar mit einem Benzinmotor angetriebenen wurden. Die Geburtszeit einer Erfindung und ihre Durchsetzung in Praxis werden immer kürzer. Während einst dieser Zeitraum Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte bedeutete, sind es heute ein paar Jahre oder gar Monate. Man sollte sich deshalb nicht wundern, dass die Waschmaschine, die in der Hälfte des vergangenen Jahrhunderts entstand, erst nach 100 Jahren eine breite Verwendung gefunden hat. Die Wäschereinigung begleitet den Menschen seit undenklichen Zeiten und man wird wahrscheinlich noch eine lange Zeit waschen müssen. Mit welcher Waschtechnik und welche Neuigkeiten werden neue Technologien anbieten, das wird die Zukunft zeigen.

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