Aus den Sammlungen des ehemaligen Museums in Zwittau wurden nur wenige ursprüngliche Gegenstände überliefert. Die Sammeltätigkeit der Museumsgründer wurde auf die nächstliegende Region, Volkskunde, Handwerke orientiert. Die Ereignisse der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert bedeuteten für die gesammelten Gegenstände buchstäblich eine Katastrophe.
In der Nachkriegsgeschichte wurden zwar einige Gegenstände gerettet und ins Depot kamen auch mehrere eingezogene Gegenstände aus der Zeitperiode der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung. In den 40er und 50er Jahren des 20. Jahrhunderts gewann das Museum auch sehr hochwertige Gegenstände – bewegliche Krippe, „Zwittauer Schatz“, archäologische Sammlungen, Sammlungen von Porzellan, Zinngeschirr und Glas, Bildwerke und historische Fotos.
Die meisten von diesen Unikaten wurden in 60er Jahren in benachbarten Museen, Schulen, Ämtern der öffentlichen Verwaltung oder Archiven deponiert. Die klassische sammlungsbildende Tätigkeit wurde auch durch Errichtung des Bezirks-Museums der Arbeiterbewegung unterstützt. In den halbleeren Depots tauchen nun auch Gegenstände auf, die die Arbeiterbewegung und die Geschichte der kommunistischen Partei dokumentierten. Erst 1991 konnte sich das Museum mit minimaler Menge qualitativ wertvoller Sammlungen klar profilieren. Bei der Suche nach Themen für die Sammeltätigkeit legte man Wert auf Haushalt und Hausarbeiten, Handwerke und Regionalkunst. In die Sammlungen geriet der einzigartige Nachlass des Holzschnitzers Alois Petrus, verarbeitet wurde der Bestand Ottendorfers Bibliothek, aus dem liquidierten Theater wurde der Fundus einzigartiger Bühnenkostüme zusammengefahren, es ist auch gelungen, aus der Pfarrkirche ein paar wertvoller Gegenstände zu retten, etc. Solche Erfolge waren jedoch eher zufällig.
Eine grundlegende Wende brachte erst die Zusammenarbeit mit dem Sammler Bohumil Doubek aus Gewitsch. Herr Doubek spendete dem Museum seine lebenslängliche Sammlung Volkshandwerke, Agrarwirtschaft und Volkskunde, in der sich auch ein paar historische Waschmaschinen befanden. Aus diesem Minimum ist innerhalb von zehn Jahren eine Sammlung der Waschtechnik aufgewachsen, die in der Tschechischen Republik ohnegleichen ist.
In den Museumsammlungen und elektronischen Datenbanken sind heute 9132 Positionen erfasst, die ebenfalls im Register der Zentralen Sammlungserfassung des Ministeriums für Kultur der Tschechischen Republik geführt werden. Nach spezifischen Fächern handelt es sich um Sammlungsgruppen der bildenden Kunst, kunstgewerbliche Sammlungen, Bibliothekbestände, Fotos, Sammlungen der Waschtechnik, Sammlungen des Holzschnitzers Alois Petrus, und die allgemeinen Sammlungen stellen die zahlreichste Gruppe dar.